Krähen sind nicht besonders beliebt im Garten
In vielen alten Kulturen galten Krähen und Raben als Begleiter der Götter oder als Unglücksboten. Mit Ausnahme der vom Aussterben bedrohten Saatkrähe haben sich in den vergangenen Jahren Krähen als wahres Ärgernis entpuppt. Nisten sie sich im Haus oder Garten ein, sind sie oft einfach nur lästig. Auf landwirtschaftlich genutzten Feldern können vor allem Raben-Krähen, die in großen Schwärmen auftreten, großen Schaden anrichten. Sie werden deshalb wieder bejagt, allerdings ist die Krähenjagd nicht so einfach.
Der Grund dafür ist ihre große Intelligenz. Krähen und Raben gelten als die intelligentesten Vögel überhaupt. In verschiedenen Experimenten haben Krähen bewiesen, dass sie komplexe Handlungen planen und sich sogar in andere Artgenossen hineinversetzen können. Ein Beispiel für ihre große Lernfähigkeit: Sie werfen gezielt Nüsse auf die Straße, die von Autofahrern beim Überfahren geknackt werden. Den Inhalt der Schale sammeln sie anschließend wieder auf. Die Vögel scheinen sogar zur Selbsterkenntnis fähig zu sein: Bei einem Experiment wurde ihnen ein roter Punkt aufgeklebt. Nachdem sie ihr Spiegelbild betrachtet hatten, versuchten sie, den Punkt abzupicken.
Krähen in der Mythologie
Die große Intelligenz der Vögel war auch der Grund dafür, dass sie weltweit Eingang in die Mythologie gefunden haben. In der indischen Mythologie beispielsweise sind Krähen die Begleiter der Göttin Kali. Auch in der christlichen Mythologie spielen sie eine Rolle. Der heilige Oswald etwa, der einen großen Anteil an der Christianisierung in England hatte, wird in Begleitung von Krähen dargestellt.
Was ist der Unterschied zwischen Krähen und Raben?
Krähen und Raben gehören beide zur Gattung der Rabenvögel, die insgesamt 42 Arten umfasst. Die größeren Vertreter der Gattung werden als Raben bezeichnet. In Europa sind neben dem Kolkraben auch die Aaskrähe, die Saatkrähe und die Dohle verbreitet. In den Niederlanden ist außerdem seit Ende der 1990er Jahre die Glanzkrähe verbreitet. Der Name der Krähen leitet sich von den Lauten, die sie von sich geben, ab.
